Melanchthons
Briefwechsel

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[Caspar] Curio, Daniel Greser und M.: Gespräch mit Martin Wolf in der kfl. Kanzlei. Dt. - Dresden, 4. Dezember 1553, 7 Uhr

W., der am 22. Oktober in der Schloßkapelle zu Colditz vor Kf. August von Sachsen gepredigt und dabei gesagt hatte, der alte Kf. Johann Friedrich und die Stadt Magdeburg seien um des Evangeliums willen verfolgt worden, was mit ewigem Verderben [u. a. für Kf. Moritz] bestraft werde, beharrte darauf, obwohl ihm M. entgegenhielt: Zwar habe der Kaiser die [evangelische] Religion vernichten wollen, doch hätten auch die Fürsten [des Schmalkaldischen Bundes] viel Widerrechtliches getan; Kf. Johann Friedrich hätte das Bistum [Naumburg-]Zeitz nicht annektieren [⇨ 2880; 2907] und den Kaiser nicht beleidigen dürfen. Wer damals für Verhandlungen war, habe als Verräter gegolten. Gott übertrage die Reiche nach seinem Willen. W. sei nicht zum Richter bestellt. Da Kf. August ein gutes Verhältnis zu Hz. Johann Friedrich suche, sollten die Prediger das Volk nicht aufwiegeln. M. bestritt W.s Behauptung, jener Krieg sei eine offenkundige Sünde, und sagte hinterher im Pfarrhaus, er kenne die Hintergründe besser.