M. an [Paul Eber in Torgau]. - [Wittenberg], 26. Dezember [1552]

[1] M. gab heute dem Zwickauer [Oswald] Lasan Briefe an E. und [Peucer: 6685f] mit, obwohl ungewiß ist, ob er durch [Torgau] kommt. M. schrieb über die Rückkehr von E.s schwedischen Hörern aus Italien [⇨ 6658], die er heute zum Abendessen eingeladen hat, um mehr über ihre Reise zu hören.

[2] Heute sagte Benedikt [Fuhrmann, ⇨ 6676] zu M., er werde eine Neuerscheinung über die Türken bringen, die ein gelehrter Mann [Bartholomäus Georgievitz, ⇨ 3656], der unlängst aus der Gefangenschaft zurückkehrte, in Rom verfaßte. M. will das Buch lesen und mit einer Vorrede an Kg. [Gustav] von Schweden in [Wittenberg] drucken lassen. M. braucht E.s Hilfe.

[3] Anbei Drucksachen für die Freunde, den Syndikus [NN], den [Apotheker] Joachim [NN] u. a.; Grüße. Gebet um die Erhaltung der Studien.

[4] Über das Haus schreibt Konrad [Rühel]. Das, welches [Hans] Lufft neben dem von ihm bewohnten anbietet, ist behaglicher als das des [unlängst verstorbenen] Josef [Klug], in dem sich ein Laden befindet und die oberen Wohnungen baufällig sind.

Fundort:
Eigenhändig: Krakau, Biblioteka Czartoryskich, Ms. 307, p. 183f. ‒ MBW.T 22.
Datierung:
Jahr: Georgievitz war am 11. 8. 1544 in Wittenberg, und sein Türkenbuch erschien 1545 in deutscher Übersetzung (⇨ 3656). Es gibt aber auch eine Ausgabe mit einer in Rom am 13. 9. 1552 datierten Vorrede des Autors, vgl. O. Clemen, Unbekannte Briefe, Drucke und Akten (1942), S. 74-84 [H 3507], bes. S. 79f. M. hatte das Buch ja noch nicht gesehen. So ist auch verständlich, daß er den Plan eines Nachdrucks nicht verwirklichte. Erst 1560 ist Georgievitz' Buch in einen Wittenberger Sammelband aufgenommen worden (M.s Vorrede vom 1. 1. 1560: CR 9, 1026f Nr. 6904). 6684 gehört zweifellos ins Jahr 1552, da nachweislich Lasan am 26. 12. 1552 einen Brief M.s an Peucer (6685) aus Wittenberg mitnahm und schwedische Studenten aus Italien kommend im Dezember von Basel nach Wittenberg zogen (⇨ 6658). Der Adressatenort ist dadurch gegeben, daß in 6679 ebenfalls der Syndikus und Joachim erwähnt werden. Damit dürfte auch E. als Adressat feststehen, obwohl in dem fragmentarischen Brief 6683 die von M. erwähnte Mitteilung über die schwedischen Studenten nicht enthalten ist.
Nachtrag:
§ 3: Joachim [NN] ist Joachim [Kreich].

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