Der Rektor der Universität Wittenberg P[aul] E[ber] und M.: Empfehlungsschreiben für Tilemann Stella. - Wittenberg, 17. April [1552]

[1] Die Wertschätzung von Landkarten im alten Ägypten, bezeugt in den Argonautika [des Apollonios Rhodios]. Auch in der Gegenwart soll man sich darum kümmern, wie Ptolemaios u. a. Gelehrte es taten. Selbst Kaiser Karl hat in seinen Gemächern stets Landkarten, die er so sachkundig betrachtet, daß er bisweilen Fehler rügt.

[2] Am nützlichsten ist es in der Kirche, Orte und Zeiten der göttlichen Offenbarungen zu kennen, wodurch die Geschichte für uns sicherer wird und wir zur Anrufung des wahren Gottes gelangen (vestigia). Da es unmöglich ist, an alle Orte zu reisen, helfen Karten. Würdigung der Palästinakarte des Tilemann Stella aus Siegen.

[3] Empfehlung Stellas an Kg. Christian III. von Dänemark

[4] und an die Gelehrten. Stella hat außer Geographie auch die übrigen philosophischen Fächer und Theologie studiert. Er ist fromm und sittsam. Segenswunsch.

Fundort:
Abschrift: Jena UB, Ms. Bos. q 24c, f. av-1r. ‒ MBW.T 22 (erstmals publiziert).
Datierung:
Jahr: Rektor Paul Eber und das 3061. Passa seit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten wie Scripta publica 1, Bl. 404b.

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