Caspar Peucer an M. [in Nürnberg].
- [Wittenberg], 18. Februar [1552]
[1] Allgemeine Unsicherheit und Übergriffe von Soldaten auf dem Land und sogar in den Städten.
[2] Unheilverkündende Wunderzeichen in Belzig, Wittenberg, Oschatz.
[3] P. hält Vorlesungen [⇨ 6307.3; ⇨ 6331.2] über Arithmetik und De sphaera [von Johannes de Sacrobosco, ⇨ 1176], dazu auf Beschluß der Universität über [M.s] Commentarius de anima [⇨ 2361; 5957.3] als einzige Physikvorlesung vor vielen Hörern.
[4] Der Absatz der in 600 Exemplaren gedruckten Palästina[karte] des Tilemann [Stella] ist wegen der Armut vieler Studenten schlecht. P. regt an, dem Nürnberger Rat ein koloriertes Exemplar zu schenken.
[5] Die Familie ist wohlauf. M.s Heimkehr wäre zu wünschen, da er [in Wittenberg] mehr ausrichten könnte als beim [Trienter Konzil]. Grüße. Briefe der Töchter [Magdalena Peucer und der Enkelin Katharina Sabinus]. P.s Tochter [Anna] sitzt fröhlich bei ihm.
Fundort:
CR 7, 945f Nr. 5056.
‒ MBW.T 22.
Datierung:
Jahr eindeutig aus § 4. Die in Wittenberg 1552 erschienene Palästinakarte Stellas (⇨ 6493) enthielt als Begleittext M.s Aliquot locorum insignium explicatio et historiae: CR 20, 439-452. Von dem Erstdruck 1552 ist u. W. kein Exemplar nachweisbar. Doch Abraham Ortelius ließ die Karte 1586 nachstechen und fügte sie 1590 seinem »Additamentum IV theatri orbis terrarum« als Karte 19 bei. M.s Erläuterungen fanden dadurch ohne Nennung des Vf. weite Verbreitung, ebenso dadurch, daß sie seit 1572 durch Caspar Peucer dem Chronicon Carionis beigegeben wurden (vgl. CR 20, 439ff), hier ohne Erwähnung der Karte Stellas. (Briefliche Mitteilungen von Ruthardt Oehme wurden dankbar verwendet.)
