M. an Johannes Garcaeus d. Ä. in Hamburg. - [Wittenberg], 4. April [1551]

[1] M. hatte G.s Sohn [Johannes Garcaeus d. J.] befohlen, möglichst bald zu schreiben, und wartet nun auf Briefe von ihm und G.

[2] [Johannes Bugenhagen] unterschrieb G.s Dialog; M. bekam ihn erst gestern, und heute geht der Fuhrmann ab. M. und [Bugenhagen] hoffen, daß der Streit [um die Höllenfahrt Christi] beigelegt ist.

Fundort:
CR 7, 568f Nr. 4695. ‒ MBW.T 21.
Datierung:
Jahr: G. wurde am 26. 4. 1551 abgesetzt (⇨ 6229; RE 1, 231.1). 1549 war G. noch nicht in den Höllenfahrtsstreit — um den es sich zweifellos handelt — verwickelt (⇨ 5339.2); erst ab März 1550 weiß M. von G.s Beteiligung (⇨ 5749; ⇨ 5751). Daß er schon am 4. April 1550 mit der Beilegung rechnen konnte (so die Datierung des CR), erscheint verfrüht. 1550 scheidet aber auch deshalb aus, weil der 4. April der Karfreitag war, M. also gewiß nicht den Hl. Ambrosius für die Datierung gewählt hätte. Also ist 6044 im Jahre 1551, kurz vor G.s Absetzung geschrieben. Dessen Sohn war am 17. 1. 1551 von M. dem Hamburger Rat für ein Stipendium empfohlen worden (⇨ 5980) und befand sich nun anscheinend in seiner Vaterstadt. Im Oktober 1551 bewarb er sich um eine Lehrerstelle in Leitmeritz (⇨ 6228f), wo er bis Juli 1553 blieb (CR 8, 115-117 Nr. 5422).

Normdaten
Personen:

Bugenhagen, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118517287

Garcaeus, Johannes d. Ä.: http://d-nb.info/gnd/119681595

Garcaeus, Johannes d. J.: http://d-nb.info/gnd/129008311

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485