M. an Matthias Luther in Nordhausen. - [Wittenberg, 5. Dezember 1550]

[1] M. dankt für einen Brief und wünscht beständige Freundschaft mit L. Er kümmert sich nicht um Verleumdungen. Sein ganzes Streben war stets, die kirchliche Lehre klar zusammenzufassen. Dies ist nützlicher, als das Volk zur Disziplinlosigkeit zu verleiten.

[2] Er freut sich über die gute Amtsführung der Geistlichen Georg [Eckhardt] und Jakob [Sibold] und wünscht allen Eintracht. Gebet.

Fundort:
CR 8, 418f Nr. 5725. ‒ MBW.T 20.
Datierung:
Datum: Sibold kam vor 30. Juni 1550 nach Nordhausen (Kawerau, Jonas-BW 2, 304 Nr. 917, vgl. 302 Nr. 916). Eckhardt ging im September 1553 nach Augsburg (H. Wiedemann, Augsburger Pfarrerbuch, 1962, S. 11 Nr. 45 und S. 56). P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 621 Nr. 5725 [H 3118] schließt sich Kindervaters Angabe ‚1552‛ an, ebenso O. Clemen: ZKG 62 (1943/44), 208 Anm. 25 = Kl. Schrr. 6 (1985), 591. M.s Worte § 2 scheinen jedoch eher auf den Beginn der gemeinsamen Amtszeit zu deuten. Nachdem die Schwierigkeiten mit Anton Otto begonnen hatten (⇨ 6096), konnte L. kaum noch „Erfreuliches“ aus Nordhausen melden. M.s Urteil über Eckhardt und Sibold bleibt in 6096 dasselbe. In der Zeit vom Juli 1550 bis Mai 1551, die demnach für 5955 in Betracht kommt, gibt es im Brief an Michael Meienburg vom 5. Dezember (5956) eine ähnliche Äußerung über M.s theologische Arbeit. Da M. schwerlich an den Nordhäuser Syndikus L. schrieb, ohne auch seinen Gastfreund Meienburg mit einem Brief zu erfreuen, ist 5955 wahrscheinlich mit 5956 abgegangen.

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