M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg, November 1550]

[1] Die Worte des [Ludwig Fachs], der vor zwei Jahren in [Altzella, ⇨ 5350-5359] seine Weisheit von sich gab, berühren M., der ein gutes Gewissen hat, angesichts seiner allgemeinen Sorgen nicht; denn da er die [Kirchenväter] kritisiert, muß er auch Kritik an seinen Schriften ertragen. Er wundert sich aber über dessen späte Reaktion und begreift sie auch inhaltlich nicht;

[2] insbesondere die Deutung der Ambrosius-Stelle über das Fasten ist irrig.

Fundort:
CR 9, 413f Nr. 6429; Autograph fehlt. ‒ MBW.T 20.
Datierung:
Datum: Von Cam. unter 1557 eingeordnet und offensichtlich unverständlich gemacht. Der Aufenthalt in der Waldeinsamkeit vor zwei Jahren, bei dem ein mit einer Kette Geschmückter (torquatus) M., C. u. a. die Ohren vollredete, kann sich nur auf die Konferenz in Altzella im November 1548 beziehen, wo in harten Verhandlungen der Theologen und Räte die Vorform des sog. Leipziger Interims (5387) fertiggestellt wurde. Der die Kette trug, war der Kanzler Ludwig Fachs, der zwei Jahre später wieder Ordinarius der Juristenfakultät Leipzig und damit Kollege des C. war.

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