M. an Johannes Mathesius [in Joachimsthal]. - [Wittenberg], 2. Januar 1550

[1] Vor zwei Tagen gab M. dem Boten wegen Überlastung keinen Brief mit, sondern nur Druckschriften. Danach bat ihn der Überbringer Martin Weigel um eine Empfehlung; er kann aus Armut nicht länger studieren und ist für ein Kirchen- oder Schulamt geeignet.

[2] Die den Prager Pastoren [der Calixtiner] vorgelegten Artikel [NB 11, 653-656 Nr. 67*, ⇨ 5814.1] enthalten gottlose Gebote und werden von der Gemeinde des Math. gewiß abgelehnt werden; doch nimmt M. an, daß sie dieser und den Schlesiern nicht auferlegt werden.

[3] M. schickt eine Predigt, die er in diesen Festtagen für einen Freund [Fürst Georg von Anhalt] verfaßt hat [⇨ 5699]. Derlei Arbeiten sind nützlicher als der Streit mit [Matthias Flacius, ⇨ 5655], dem es nicht um die Lehre, sondern um persönliche Verunglimpfung M.s geht. Gott wird M. schützen.

Fundort:
CR 7, 531f Nr. 4651; vgl. Loesche, Mathesius 2, 273f Nr. 59; H. Volz: ARG 31 (1934), 53 Nr. 10 [H 3409]. ‒ MBW.T 20.
Datierung:
Datum in den Abschriften: Berlin SBPK, Ms. lat. 4o 905, f. 16v-17r; Nürnberg StB, Strob. Ms. 35, f. 168r-v.

Normdaten
Personen:

Flacius, Matthias: http://d-nb.info/gnd/118533649

Georg von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/118716891

Mathesius, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118731696

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485