M. an Georg Fabricius [in Meißen]. - [Wittenberg, ca. 23. August 1549]

[1] M. erträgt gelassen die Angriffe der [Magdeburger Flacianer], aber der Schaden für die Kirche legt eine Verteidigung [5643] nahe. Doch denkt M. oft an Staatsmänner wie Perikles, die zu Beleidigungen lange schwiegen, um Schlimmeres zu verhüten. M. tröstet sich mit dem Urteil des F., den er bald zu sehen hofft. Die unsinnigen Ansichten der [Magdeburger] aufzudecken, würde ihm nicht schwerfallen, und er tat es schon früher [bei Amsdorf], nicht ohne Gefahr [⇨ 3652 u. ö.].

[2] [Matthias Flacius] zeigt Undank für die Wohltaten der Universität [Wittenberg] und M.s. Der Grund seiner Gehässigkeit scheint allein darin zu liegen, daß er nicht Nachfolger Crucigers [⇨ 5446.3] wurde.

[3] Die von F. empfohlenen Studenten werden bestens betreut [⇨ 5592.3]. ⇨ 5714

Fundort:
CR 7, 449 Nr. 4581 (Z. 13: saepe nihil; Z. 22 tum: tunc; Z. 24: Multis). ‒ MBW.T 19.
Datierung:
Datum: Vor 5643, wozu schon der Plan besteht. Dies war mindestens seit Mitte August der Fall (⇨ 5611). In dieser Zeit konnte M. ein Treffen mit F. in Aussicht stellen, nachdem er die Aufforderung erhalten hatte, nach Dresden zu kommen. Dort wurde am 31. 8. 1549 ein großes Gutachten ausgefertigt (5614). M. dürfte also schon am 29. angekommen sein und müßte demnach am 25., spätestens am 26., aus Wittenberg abgereist sein. Die Einbestellung hat er wohl nur wenige Tage zuvor erhalten.

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