M. an Christoph Fischer in Bensen/Böhmen. - [Wittenberg], 2. Juli [1549]
[1] In [Kursachsen] gab es noch keine kirchliche Veränderung, doch streitet man nicht um Adiaphora. Ordnung der Lesungen und Feste ist nötig; alte Bräuche sollten beibehalten werden, sofern sie nicht abgöttisch sind.
[2] Wenn [von den evangelischen Geistlichen Böhmens] verlangt wird, sich in Prag ordinieren zu lassen, so kommt es auf das Formular an, das aber voraussichtlich wegen Aussagen über das Meßopfer abzulehnen sein wird. Doch erwartet M. eine Verzögerung der Pläne Kg. [Ferdinands].
[3] Die durch Hebammen notgetauften Kinder sollen bei Überleben auch öffentlich getauft werden.
Fundort:
CR 7, 423f Nr. 4554.
‒ MBW.T 19.
Datierung:
Jahr: Die Prager Artikel, zu denen sich M. an F. am 8. 1. 1550 (CR 7, 531 Nr. 4650) und an Jakob Camenicenus am 15. 6. 1550 (CR 7, 610 Nr. 4738) und am 12. 6. 1550 (CR 7, 659 Nr. 4791) äußert, sind in 5581 noch nicht bekannt. Auch § 1 weist auf 1549 (⇨ 5588).