M. an Andreas Osiander in Königsberg.
- [Wittenberg], 25. Mai [1549]
[1] Zwar hätte O. auch in [Wittenberg] oder Leipzig mit Nutzen lehren können, doch billigt M. seine Reise nach [Preußen] und beglückwünscht die dortigen Gemeinden zu einem solchen Lehrer; Gebet. Weil O. nicht über [Wittenberg] reiste, wird M. ihn vielleicht einmal zu einer Unterredung aufsuchen müssen.
[2] Die von O. übersandten Thesen [⇨ 5505.2; ⇨ 5524.3] entsprechen der [Wittenberger] Lehre und M.s Loci. Das Wort ‚Buße‛ gebraucht M. im herkömmlichen Sinn der ‚Bekehrung‛, obwohl er weiß, daß es insbesondere die ‚Reue‛ meint. Er schickt eine Abhandlung [5543], um einige [namentlich Matthias Lauterwald] zu besänftigen. O. soll sich nicht entfremden lassen und für die Eintracht wirken.
[3] [Erhard] Schnepf ist in Weimar, Bucer in der Nähe von Basel und will nach Bremen und vielleicht nach England. M. wünscht regen Briefwechsel mit O.
[4] Er schickt ein Gedicht des Joachim [Camerarius] über die [Mond]finsternis [⇨ 5541].
Fundort:
Abschrift: Berlin SAPK (vorher Göttingen SAL), ehemals SA Königsberg, HBA, J 2, Kasten 971a.
‒ MBW.T 19.
Datierung:
Jahr aus den Parallelen. Zu § 2 vgl. M. Stupperich, Osiander in Preußen (1973), 38. Zu § 3 ⇨ 5536 und TRE 7, 264: Bucer wurde am 1. März 1549 (nicht 1548!) vom Straßburger Rat entlassen, verließ am 5. April die Stadt und war am 24. April in London.
Nachtrag:
Fundorte: Osiander-GA 9 (1994), 81-83 Nr. 368.