M. an Andreas Osiander [in Breslau].
- [Wittenberg], 3. Dezember [1548]
[1] M. zweifelt nicht, daß O. sein Predigtamt [in Nürnberg] aus gewichtigem Grund aufgibt. Auch M. würde sich gern aus den öffentlichen Beratungen zurückziehen, nicht wegen persönlicher Gefährdung [was vermutlich O. gegenüber M. geltend gemacht hatte], sondern weil die Probleme durch gegensätzliche Bestrebungen unlösbar wurden. M. möchte mit O. reden.
[2] Wenn die kirchliche Lage in [Kursachsen] erträglich bleibt, könnte O. die Stelle des [verstorbenen Caspar] Cruciger an der Universität [Wittenberg] erhalten. Auch die Universität Leipzig sucht einen Theologieprofessor. O. soll M. mitteilen, ob er interessiert ist.
[3] M. empfiehlt den Überbringer [Johannes] Moibanus, den Sohn des [Ambrosius] Moibanus [⇨ 5365.4].
Fundort:
CR 7, 228f Nr. 4417.
‒ MBW.T 19.
Datierung:
Jahr: Durch Schreiben vom [6. 11. 1548] stellte O. dem Nürnberger Rat sein Amt zur Verfügung: P. Tschackert, Ungedruckte Briefe (1895), 30f; Pollet, Bucer 2 (1962), 142f Nr. 15; vgl. G. Seebaß, Das reformatorische Werk des Andreas Osiander (1967), 40 Nr. 287f. Am 2. Dezember 1548 befand er sich nachweislich in Breslau, vgl. Seebaß l. c. Nr. 289; Tschackert, UB 3, 203 Nr. 2154. M. wußte dies nicht, aber Hieronymus Besold leitete den Brief weiter (⇨ 5394.5), der den Empfänger erreichte, denn das Autograph gelangte über O. nach Königsberg in das herzogliche Briefarchiv (Tschackert UB 3, 203 Nr. 2156); es ist heute in Berlin SAPK.
Nachtrag:
Fundorte: Osiander-GA 8 (1990), 677f Nr. 359; dazu 668-670 Nr. 356 und 673-676 Nr. 358.
