M. an die theologische Fakultät der Universität Leipzig. - [Wittenberg], 22. Dezember [1547]

[1] Was die Leipziger über [Johannes] Mathesius und [Johannes] Aurifaber [Vratislaviensis] beraten haben, bekam M. zu lesen. Er betet für die richtige Besetzung der Leipziger theologischen Professur und betont die große Bedeutung eines solchen Amtes.

[2] Nach seiner Meinung gefragt, empfiehlt er wärmstens Georg Rörer, mit dem er aber noch nicht gesprochen hat. [Caspar] Cruciger will die Universität [Wittenberg] nicht im Stiche lassen; wenn es aber zum befürchteten erneuten Exil kommt, wird er seiner Heimat [Leipzig] verpflichtet sein.

[3] Mathesius wird seine Gemeinde nicht verlassen, was M. unterstützt. Er ist auch durch lange Abwesenheit von der Universität dem Disputationswesen entwöhnt. Dazu ist Aurifaber besser geeignet, der sehr verträglich ist.

[4] Auch Paul [Eber] fällt M. ein. M. betet um die richtige Wahl.

[5] M. wurde nach Torgau gerufen [⇨ 5000a.1], wo er auch Vertreter der Universität Leipzig erwartet.

Fundort:
Eigenhändig: Kopenhagen KB, Ny Kgl. Saml. Nr. 1299e 2o, Molbechs Autografsamling II, Nr. 259. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Jahr: Befürchtetes Exil wie 4995 u. ö.; Einladung nach Torgau wie 5000a. Mathesius sollte schon im Juli 1546 für Leipzig gewonnen werden (⇨ 4317.5), wollte aber seine Gemeinde mitten im Schmalkaldischen Krieg nicht verlassen (⇨ 4346.2); auch später bemühte man sich um ihn (⇨ 7031). Am 19. 12. 1547 beriet die Universität Leipzig u. a. über den Auftrag des Kf. Moritz, je einen hervorragenden Theologen und Mediziner zu berufen: Zarncke 328f.

Normdaten
Personen:

Aurifaber Vratislaviensis, Johannes: http://d-nb.info/gnd/130466042

Cruciger, Caspar: http://d-nb.info/gnd/118670646

Eber, Paul: http://d-nb.info/gnd/118681524

Mathesius, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118731696

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Moritz von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118584138

Rörer, Georg: http://d-nb.info/gnd/100256236