M. an Joachim Camerarius in Nürnberg. - [Wittenberg], 2. Juli [1526]

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[1] Gestern schrieb M. durch [Konrad] Cordatus [472], heute kam C.s Brief. M. bedauert, [Christoph] von Carlowitz nicht getroffen zu haben, zumal er dem Jugulus [= Christoph Gugel] versprochen hatte, ihm auf Wunsch Geld zu leihen, das [Georg von Carlowitz] gewiß zurückerstattet hätte.

[2] Freude über [Daniel] Stibars Italienreise.

[3] Die [humanistischen] Wissenschaften müssen verteidigt werden.

[4] M. überarbeitet seine Dialektik [⇨ 78 und 695] im enzyklopädischen Kurs für seine [Privat]schüler. Er treibt auch Mathematik.

[5] Über eine Stelle in Oekolampads [Abendmahlsschrift, ⇨ 429.5], die in Nürnberg unklar blieb.

[6] Koberger soll Theokrit-Texte für M.s Vorlesung liefern. Den Hesiod hat M. erhalten. Eine von Erasmus übergangene Hieronymus-Stelle. Grüße an Eobanus [Hessus], Michael [Roting], [Albrecht] Dürer. Demnächst mehr durch [Johannes] Apel.

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Fundort:
CR 1, 802f Nr. 389; Suppl. 6/1, 323 Nr. 477; O fehlt. ‒ MBW.T 2.
Nachtrag:
Regest § 5 Über eine Stelle bei Oekolampad, die bei gemeinsamer Lektüre in Nürnberg zweifelhaft blieb. M. kann mit keinem der Wittenberger Freunde so reden wie mit Camerarius.

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