M. an Gregor Brück [in Weimar?]. - [Wittenberg, vor 9. November 1546]

Obwohl keine Neuigkeiten vorliegen und die Stadt [Wittenberg] ruhig ist, schreibt M. dem wider Erwarten lange ausbleibenden B., um ihm zu versichern, wie sehr er in diesen Gefahren gebraucht wird. Gebet für seine glückliche Heimreise.

Fundort:
CR 6, 257 Nr. 3588. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Die gefährliche Lage, die B.s Anwesenheit in Wittenberg erforderlich sein läßt, kann nur der Schmalkaldische Krieg sein. Die noch bestehende Ruhe war am 9. 11. 1546 endgültig zu Ende (⇨ 4441ff). Später lebte B. nicht mehr in Wittenberg (→TRE 7, 213). Nun kann B. in den Wochen davor Dienstreisen unternommen haben, von denen wir nichts wissen. Bekannt ist nur, daß am 18. 10. 1546 in Wittenberg ein Schreiben des Kf. Johann Friedrich eintraf, wodurch B. zu Friedensverhandlungen ins Heerlager beordert wurde (⇨ 4414). Am 19., als M. dies dem Jonas meldete, war B. noch in Wittenberg, und es ist fraglich, ob er überhaupt bis zur Donau gekommen ist. Doch dürfte er zunächst einmal nach Weimar abgereist sein. Wenn 4440 sich auf diese Reise Brücks bezieht, so konnte M. von einer verspäteten Rückkehr B.s erst ab Anfang November sprechen. Damals war der Abzug der Studenten fast vollendet (⇨ 4437). Doch war dies B. bekannt; die Stadt selbst war noch ruhig. Dies änderte sich erst am 9. November. 4440 kann also spätestens am 8. geschrieben sein (so schon Christmann S. 11).

Normdaten
Personen:

Brück, Gregor: http://d-nb.info/gnd/118674579

Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118712373

Jonas, Justus: http://d-nb.info/gnd/118712926

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485