M. an Sebastian Stiglitz in Spandau. - Wittenberg, 19. August 1546

[1] Obwohl M. weiß, daß manche in Berlin [insbesondere Johannes Agricola] ihn ungerecht beurteilen, äußert er sich freimütig und rät St. und Georg [Buchholzer] von der Abfassung einer neuen Kirchenordnung ab, da die des Kf. [Joachim II.] von Brandenburg [⇨ 2489], die er vor der Publikation gesehen hat [⇨ 2294.6], in der Lehre unanfechtbar ist und M. auch an den liturgischen Vorschriften keinen Anstoß nimmt [⇨ 2490]. Diese werden überdies vom Kf. nicht streng durchgesetzt, ganz gewiß nicht bei seiner Mutter [Elisabeth, deren Hofprediger St. war].

[2] Lgf. [Philipp von Hessen] hat in Bayern einige Orte besetzt. In der Rheinpfalz steht ein kaiserliches Heer unter Martin van Rossem. M. hofft auf Gottes Hilfe.

Fundort:
CR 6, 217f Nr. 3538. ‒ MBW.T 15.

Normdaten
Personen:

Agricola, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118501070

Buchholzer, Georg: http://d-nb.info/gnd/128676566

Joachim II. von Brandenburg: http://d-nb.info/gnd/118557556

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Philipp von Hessen: http://d-nb.info/gnd/11859382X

Rossem, Martin van: http://d-nb.info/gnd/121637018

Stiglitz, Sebastian: http://d-nb.info/gnd/133859444