M. an Johannes Stigel [in Wittenberg]. - [Wittenberg, Juli 1546]

[1] Nach einem Gespräch mit dem Rektor [Johannes Marcellus] schickt M. 11 Taler, die aus Mieteinnahmen [der Universität] genommen sind. St. soll damit zufrieden sein. Obwohl die Ungelehrten allenthalben Siegeslieder anstimmen, werden hoffentlich bald ruhigere und erfreulichere Zeiten kommen.

[2] Die kleine Unpäßlichkeit seiner Frau [Barbara] wird St. mit einem Kuß zu heilen wissen.

[3] Über [Augustin] Schipper mündlich. M. lädt St. zum Abendessen ein.

Fundort:
CR 5, 557 Nr. 3098. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Augustin Schipper aus Gotha wurde am 27. 6. 1546 gratis in Wittenberg immatrikuliert. In diesem Semester war St. Dekan der philosophischen Fakultät (⇨ 4250), nachdem er mehrere Monate abwesend war (⇨ 4048.3). Am 20. Juli wurde den Studenten der Wegzug aus dem kriegsbedrohten Wittenberg anheimgestellt (CR 6, 203f Nr. 3517), am 6. November die Universität geschlossen (CR 6, 265f Nr. 3599). Nach dem Krieg kehrte St. nicht mehr nach Wittenberg zurück, und auch sein Schützling ging nach Jena (hier 1548 als ‚Schopper‛ immatrikuliert). In 4345 herrschen schon unruhige Zeiten; vom Hof werden keine Stipendiengesuche bearbeitet. Doch ist M. noch zuversichtlich. St. dürfte sich also bald nach Studienbeginn Schippers um ein Stipendium für ihn bemüht haben.

Normdaten
Personen:

Marcellus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/124397093

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Stigel, Johannes: http://d-nb.info/gnd/104318864