M. an Johannes Brenz [in Schwäbisch Hall]. - [Wittenberg], 17. April [1546]

[1] Das Exil ist nicht allein Erasmus Albers Schicksal. Auch M. hat es seit etwa 15 Jahren täglich vor Augen. Gebet.

[2] M. freut sich, daß Alber in [Rothenburg ob der Tauber] eine Stelle fand, und bittet, ihn, der rechtgläubig ist, in der Kirchenleitung zu beraten. Gedenktag Noah.

Fundort:
CR 6, 860f Nr. 4206. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Jahr: Im CR unter 1548 eingeordnet, anscheinend weil § 1 auf die Folgen des Schmalkaldischen Kriegs bezogen wurde und weil das Jahr des Gedenktags als 3852, in MBW 4233 aber als 3850 angegeben ist. Zwar lebte Alber damals stellenlos in Leipzig, doch es war nicht daran zu denken, daß er in der Nähe von Brenz, der selbst gefährdet war und bald danach Schwäbisch Hall verlassen mußte, ein geistliches Amt antreten konnte. Vielmehr bezieht sich 4234 eindeutig auf die Einladung Albers nach Rothenburg (⇨ 4212; ⇨ 4222). Der gleichzeitige Brief M.s an den Rat (4236), dessen Ausfertigung noch erhalten ist (4234 ist nur sekundär überliefert), trägt außer der Jahreszahl 1546 ebenfalls das Gedenkjahr 3852. Wenn also der eigenhändig erhaltene Brief 4233 vom gleichen Tag (das Jahr ist aus inhaltlichen Gründen zweifelsfrei 1546) das Gedenkjahr 3850 angibt, so muß man feststellen, daß diese Gedenkjahre nicht erst durch die Abschreiber verwirrt, sondern von M. selbst nicht einheitlich angegeben wurden und deshalb als zuverlässige Kriterien für die Datierung ausscheiden.

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