M. an Bernhard Ziegler [in Leipzig]. - [Wittenberg, 11. März 1546]

M. ist sich der Schwächen seiner Rede [De vera Dei invocatione, ⇨ 4184.2] bewußt. Seine vielfache Traurigkeit vermehrt die Dürre seines Stils. Doch wollte er, um die Verbindung der Universitäten [Wittenberg und Leipzig] zu fördern, diesen Dienst erweisen. Die [Leipziger] sollen die Rede nach Gutdünken verwenden. Eine Volksrede [Predigt] wäre ihm leichter gefallen als der gewünschte Lehrvortrag.

Fundort:
CR 5, 176f Nr. 2756. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Keinesfalls vor Z.s Promotion am 10. 10. 1543 (⇨ 3333 mit ⇨ 3338), denn Z. wird in der Adresse als Doktor bezeichnet, und die Schriftstücke für diese Promotion verfaßte M. am 1. 10. 1543 in Leipzig (⇨ 3329). Völlig unbegründet ist das CR 5, IX angegebene Datum des 10. September 1543, das von P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 577 Nr. 2756 und O. Clemen: WAB 10, 404 übernommen wird, wogegen H. Jordan, Reformation und gelehrte Bildung (1917), 146f Anm. 3 Zweifel an dieser Datierung äußert. In M.s Korrespondenz gibt es nur eine Stelle, zu der 4189 paßt: Am 11. 3. 1546 schickte M. an Z. eine Rede, die ihm offenbar Mühe gemacht hatte, denn der Schluß fehlte (4184.2). In der Tat ist die Rede über das Gebet kein Glanzstück. Die Trauer M.s war nach Luthers Tod besonders groß, und die Betonung des Zusammenhalts der beiden Universitäten ist bei verschiedenen Regierungen, also vor 1547, ebenfalls sinnvoll. Doch könnte sich 4189 auch auf eine andere Rede beziehen, möglicherweise auf De coniunctione et unitate Christianorum vom 22. 4. 1549, vgl. Müller, Chronologie 134f Nr. 2.

Normdaten
Personen:

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Ziegler, Bernhard: http://d-nb.info/gnd/130524794