Melanchthons
Briefwechsel

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Johannes Brenz an M. [in Wittenberg]. - Regensburg, 17. Februar 1546

[1] B. beglückwünscht M., daß er nicht an dem Regensburger Religionsgespräch teilzunehmen braucht. Die Gegner beabsichtigen nichts anderes, als frühere Zugeständnisse, insbesondere die Verständigung über den Rechtfertigungsartikel von Regensburg [⇨ 2705.2.4], wieder aufzuheben; dies ersieht M. auch aus einer Predigt des [Eberhard] Billick. Julius Pflug, der anwesend ist, hat vorher vergeblich für die Anerkennung dieses Rechtfertigungsartikels gekämpft und nimmt deshalb nicht am Gespräch teil. [Pedro de] Malvenda redet zwar scholastisch, aber doch menschlich; Billick jedoch ist teuflisch.

[2] In einem vermutlich von Cochlaeus stammenden Schriftstück wird behauptet, bei den Ausschußberatungen 1530 in Augsburg seien die [Evangelischen] vom sola fide abgegangen [⇨ 1036.2]. B. ruft M. und Kf. [Johann Friedrich von Sachsen] als Zeugen dagegen auf. Lgf. [Philipp von Hessen] soll doch seinen ‚Gast‛ [⇨ 4050] Hz. [Heinrich] von Braunschweig[-Wolfenbüttel], der damals auch dabei gewesen ist, nach Regensburg schicken. Auch [Gregor] Brück war dabei. Alle anderen Teilnehmer [⇨ 1040.3] außer Cochlaeus sind inzwischen gestorben.

[3] Georg Volckamer, der anstelle des Hieronymus Baumgartner von Nürnberg als ‚Auditor‛ des Religionsgesprächs entsandt wurde, erzählte heute, Kaiser Karl berufe den Reichstag auf 24. oder 25. März nach Regensburg ein. Doch geht auch das Gerücht, der Kaiser habe einen Feldzug unternommen, nicht um Eb. [Hermann] von Köln zu vertreiben, sondern um dessen Koadjutor [Adolf von Schaumburg] einzusetzen — welcher Sophismus! B.s Gottvertrauen.