Melanchthons
Briefwechsel

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Martin Luther, Johannes Bugenhagen, Caspar Cruciger, Georg Maior und M.: Gutachten für Kf. [Johann Friedrich von Sachsen]. Dt. - [Wittenberg, ca. 24. November 1545]

[0] Gutachten über das Schreiben Straßburgs [an Lgf. Philipp von Hessen vom 31. 10. 1545: Pol. Corr. Straßburg 3, 666 Nr. 629], ob bei Unannehmbarkeit des kaiserlichen Religionsgesprächs [⇨ 3959] ein eigener Modus vorgeschlagen werden soll.

[1] Es wird voraussichtlich keines stattfinden, und man soll auch nicht darauf dringen. Der Kaiser will nur Zeit gewinnen zugunsten des gefangenen [Hz. Heinrich] von Braunschweig[-Wolfenbüttel]. Kg. Ferdinand wirbt um Hilfe gegen den Sultan [⇨ 4065.1], der im nächsten Sommer angreifen wird.

[2] Wenn das Gespräch mit Theologen aus Köln und Löwen stattfinden wird, wird man sich schon über Erbsünde und Rechtfertigung entzweien, ganz gewiß über Kirche und Konzile, über deren Irrtumslosigkeit in Regensburg acht Tage gestritten wurde [⇨ 2705.2.5], desgleichen über Beichte und Abendmahl außerhalb des Vollzugs. Man kann also mit gutem Grund das Gespräch scheitern lassen und eine Protestation vorlegen.

[3] Einen anderen Modus vorzuschlagen ist zwecklos, würde auch von Ulm und anderen Städten sowie dem Lgf. nicht unterstützt werden. Dies möge der Lgf. dem [Rat] von Straßburg mitteilen [vgl. die Stellungnahme des Jakob Sturm vom 24. 12. 1545: Pol. Corr. Straßburg 3, 695f Nr. 649].

[4] Das Konzil ist nicht ernstzunehmen [zu dem l. c. Nr. 629 beiliegenden Gutachten Nr. 571].