M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 17. November [1545]

[1] Gestern kam D.s Brief über seine Abordnung zum Religionsgespräch [in Regensburg, ⇨ 4079.3]. D. soll wissen, daß Luther selbst ihn ausgewählt hat. M. verspricht sich aber wenig davon, da die Gefangennahme des [Hz. Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel] die Fronten verhärtete und den [Regensburger Reichstag] vor andere Probleme stellt. [Kg. Ferdinand] schickte kürzlich Gesandte an Hz. Moritz [von Sachsen], die wegen des im kommenden Sommer zu erwartenden ungeheuren türkischen Heeres Geld verlangen.

[2] Mitteilung von Quellenbelegen über die Brüder von Catania bei Vergil, Strabo und Pausanias.

[3] Empfehlung des [Überbringers] Martin Wagner.

[4] M. las einen unerhört törichten Brief des Ludwig Storch, der im persönlichen Gespräch einen besseren Eindruck gemacht hatte [⇨ 2268; 3037; 3072].

[5] D. soll Wenzeslaus [Linck] sagen, daß M. seinen Sohn [Salomo] geprüft und dem Hieronymus [Besold] anvertraut hat.

Fundort:
CR 5, 889f Nr. 3314. ‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr aus § 1. Zur Gesandtschaft des Gf. Albrecht Schlick vgl. Pol. Korr. Moritz 2, 321-323 Nr. 743 (Instruktion vom 14. 9. 1545) und S. 413f Nr. 815 (Antwort vom 22. 11. 1545). Salomo Linck wurde erst im Januar 1546 in die Wittenberger Matrikel eingeschrieben (Album 229 b).

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