M. an Christoph von Carlowitz [in Leipzig]. Vorrede zu: Oratio Lycurgi contra Leocraten [gr. Textausgabe von M.]. Wittenberg, Hans Lufft, 1545. - [Wittenberg], 20. August [1545]

[1.1] Die vieldiskutierte Frage, ob der Mensch nur seiner Naturanlage folgt oder auch zur Tugend gebildet werden kann, beantwortet M. mit dem Willen Gottes,

[1.2] der Gebote verkünden läßt.

[1.3] Zur Tugendlehre gehören auch die Schriften der Redner,

[1.4] weshalb M. diese Rede des Lykurgos [von Athen] edierte. Deren Thema

[1.5] und Vaterlandsbegriff.

[2.1] Auch wer die Lehrinhalte nur aus anderen Quellen schöpfen will, muß diese Schriften für die Ausbildung in der griechischen Sprache und in der Redekunst gelten lassen.

[2.2] Wer die natürliche Redegabe für ausreichend hält, erliegt einem gemeingefährlichen Irrtum.

[2.3] Es geht nicht um die hohe Kunst eines Perikles, Platon oder Cicero, sondern um das, was jeder lernen kann.

[2.4] Lob des Redners bei Homer.

[2.5] Beispiel Römischer Senat (Laelius; Catilina).

[2.6] Mahnung an die Jugend.

[2.7] Die Rhetorik Lykurgs.

[3.1] Widmung an C.

[3.2] Euripides über das Gemeinwohl und M.s Gegenwart,

[3.3] deren Zustand dem nach der Sintflut gleicht. Wie Noah die Ursachen nicht wie die Philosophen in der schicksalhaften Folge der Reiche [⇨ 4357.1] suchte, sondern als Strafe Gottes erkannte,

[3.4] so tröstet auch der Glaube, daß Gott die Kirche dennoch erhält,

[3.5] und gibt den Politikern Kraft. Dieses Büchlein wird C. zu Gesprächen darüber mit Joachim Camerarius veranlassen.

Fundort:
CR 5, 836-840 Nr. 3254 mit 5, 922 und 17, 941. ‒ MBW.T 14.

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