M. an Albert Hardenberg [in Speyer]. - [Wittenberg, 30. April 1544]

[1] M. tröstet H. für den Fall, daß der [kurkölnische] Hof keine Verwendung für ihn hat, auch durch Hinweise auf die bevorstehenden Kämpfe mit dem Domkapitel. Da [Nikolaus] Medler voraussichtlich nicht als [Superintendent] nach Braunschweig geht [⇨ 3536], will M. sich für H. einsetzen. Nach den Erfahrungen am Hofe wird H. sich gern wieder dem Gelehrtenleben zuwenden und für die Regierungen beten.

[2] Ruhe in [Wittenberg]. Der Friese [Martin] Hegius ist gestorben [⇨ 3513]. Eine Beilage für [Johannes] Richwin.

Fundort:
CR 5, 344f Nr. 2895. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Datum: Das überlieferte Tagesdatum „Pridie Cal. April.“ — das Jahr 1545 wurde irrtümlich im CR hinzugefügt — kann nicht richtig sein, denn Hegius starb in der Nacht zum Gründonnerstag 1544, also am 9./10. April, wie aus der Todesanzeige des Rektors (Scripta publica 1, Bl. 81b-82b; Regest: ARG 17, 1920, 8 Nr. 31) eindeutig hervorgeht; der Ausweg des CR, den Gründonnerstag mit M.s absoluter Datierung aufzulösen (das wäre dann aber laut CR 5, 710 der 24. März), läßt sich mit dem Text der Verlautbarung des Rektors nicht vereinbaren. Die Annahme einer Verschreibung ‚April.‛ statt ‚Maii‛ — anscheinend schon im Autograph — löst alle Probleme: H. konnte dann auf 3490 geantwortet haben (⇨ 3523), M. wußte aus 3536, daß Medler zögerte, kannte vielleicht auch schon 3544 (⇨ 3547), und am gleichen Tag ging weitere Post nach Speyer ab (3543 und der darin erwähnte verlorene Brief an Bucer).

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