M. an Joachim Camerarius in Leipzig.
- [Wittenberg, 20. Februar 1544]
[1] Gestern, als [Johannes] Stigel bei ihm war, erhielt M. den Brief des C. und einen törichten von [Georg] Sabinus. Hz. Albrecht [von Preußen] beruft Sabinus und bittet M. und C., die Höhe des Gehalts anzugeben. M. kritisiert den eigensinnigen Sabinus, der den Brief des Hz.s an M. und C. [3440] öffnete und mehr als 200 [Gulden] Gehalt verlangt. M. verfaßte die gemeinsame Antwort an den Hz. [3458], die C. mitunterzeichnen kann. M. mißbilligt auch, daß Sabinus die 50 [Gulden] Reisegeld im voraus verlangt. C. sei nur wegen M. und aus Mitleid mit M.s Tochter [Anna Sabinus] nachsichtiger. Doch Sabinus werde nirgendwo wohlgelitten bleiben, am wenigsten in Leipzig [⇨ 3450.3]. Sein Charakter und sein Horoskop. Hofdienst und Gesandtschaften sind ihm lieber als Schularbeit. M. bereut, ihn dem Hz. genannt zu haben [⇨ 3423].
[2] Abfälliges Urteil über die [Leipziger] Disputationsthesen. M. wird dem [Alexander] Alesius willfahren [⇨ 3468.2]. M. kritisiert die Definition der Erbsünde des [Johannes Sauer?]. M. behandelte dieses Thema in diesem Monat in der Vorlesung, was einen Teil seiner Loci [⇨ 3419] bilden wird. Weil er dadurch die Jugend erreicht, kümmert er sich nicht um die [Altgläubigen].
[3] Anbei Veit [Dietrichs] Brief [3467?].
Fundort:
CR 5, 315-317 Nr. 2868; Cod. II, 177f.
‒ MBW.T 13.
Datierung:
Datum wie die Beilage 3458.
Nachtrag:
Regest § 1 zu ergänzen: ... Sabinus, der den Brief des Hz.s an M. und C. [3440] öffnete ...