M. an Gf. von Stolberg [vielmehr Gf. Günther XL. von Schwarzburg]. - [Wittenberg, 7. Februar 1544]

[1] Angesichts des Versagens der großen Herrscher gegenüber der Türkengefahr und der innerdeutschen Zwietracht ist die Fürsorge einiger Territorialherren für ihre Gemeinden durch Förderung der Studien erfreulich.

[2] M. empfiehlt den Überbringer Andreas Offenaeus, den der Rat der Stadt Frankenhausen in ein Schulamt berief, auf seinen Wunsch dem für seine Schulförderung bekannten Gf.: Nach Besuch einiger Universitäten und langer Schulleitung in Stolberg wurde er von M. selbst im Magisterexamen geprüft. M. stellt seinem Wissen und Charakter das beste Zeugnis aus.

Fundort:
CR 9, 148f Nr. 6240; Konzept: München HSA, Abt. I. Allg. SA, Pfalz Neuburg, Akten Nr. 1326. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Datum: Gleichzeitig mit 3447, wo der Überbringer anscheinend nicht erst zur Bewerbung, sondern zum Dienstantritt nach Frankenhausen ging. Andernfalls wäre 3448 kurz danach anzusetzen, aber vor 3609, wo Offenaeus schon in Frankenhausen amtiert. Zur Türkengefahr und zur innerdeutschen Lage ⇨ 3454. — Die nur von einer Abschrift gebotene Adresse dürfte irrtümlich aus der Erwähnung der früheren Lehrtätigkeit in Stolberg erschlossen sein. Frankenhausen war schwarzburgisch, und nur an den neuen Landesherrn des Offenaeus war eine Empfehlung sinnvoll, der alte (das wäre nicht Ludwig, ⇨ 3183, sondern Wolfgang) kannte ihn ja schon.

Normdaten
Personen:

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Schwarzburg, Günther XL. von: http://d-nb.info/gnd/131545000