M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 18. Januar 1544

[1] Im Anschluß an die Lektüre der von D. geschickten Matthäus-[Summarien, vgl. B. Klaus, Veit Dietrich (1958), 6 Nr. 12], die M. auf Anregung Georg Rörers stellenweise änderte, äußert sich M. über die Unvollkommenheit alles Kommentierens (Augustin- Anekdote), bedauert aber die Vernachlässigung der Exegese zugunsten [dogmatischer] Streitfragen bei vielen begabten Leuten.

[2] Als M. den Thomas Naogeorgus wegen seiner These von der Unverlierbarkeit des Hl. Geistes in den Erwählten kritisierte, verklagte ihn dieser beim [kursächsischen] Hof, wo er wegen seiner Dichtungen in solchem Ansehen steht, daß er sogar statt M.s zum [Speyrer] Reichstag entsandt werden soll. M. hat zu seinen ihm [vom Hof] zugesandten Thesen noch nicht Stellung genommen [⇨ 3438].

[3] Anbei eine grausige Zeitung aus Ungarn. Solche Ereignisse lassen M. für Deutschland im Falle eines Bürgerkrieges fürchten. Doch erfuhr er von einem Hof [Kurköln?], der Kaiser wolle immer noch den Frieden in Deutschland erhalten.

[4] Eine weitere Beilage [ein Friedensvertragsentwurf?].

[5] Der Druck der Vorrede zu [Luthers] Genesis-[Kommentar: 3411] ist beendet. Der Vertrieb beginnt erst zur Frankfurter Messe.

Fundort:
CR 5, 290f Nr. 2849. ‒ MBW.T 13.

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