M. an Michael Meienburg [in Speyer]. - [Wittenberg], 18. März [1542]

[1] Gott möge das Ende des [Speyrer Reichs]tags lenken und die Fürsten zur Verteidigung des Vaterlands bewegen, denn trotz Waffenruhe in Ungarn deutet alles auf einen langen Krieg, wie neulich aus Buda kommende Ungarn berichteten. M. ist froh, nicht die Spitzfindigkeiten beider Parteien auf dem Reichstag anhören zu müssen.

[2] M. stellt Ambrosius [Frueauff] als Schulrektor für Nordhausen in Aussicht.

[3] Segenswunsch für glückliche Heimkehr.

Fundort:
CR 6, 831 Nr. 4178. ‒ MBW.T 11.
Datierung:
Jahr: Ambrosius Lucanus (= Frühauf) aus Schweidnitz ist 1543 und 1545 als Rektor in Nordhausen nachzuweisen, vgl. P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 600 Nr. 4178 [H 3118]. Er hatte am 15. 9. 1541 in Wittenberg den Magistergrad erlangt. § 1 paßt gut zu der Türkenfrage 1542 und entspricht M.s Stimmung in 2907. Danach erhielt er Franz Burchards Bericht vom 11. März (2908), der sich in 2915 und 2916 niederschlug. Im Jahre 1548, wohin CR diesen Brief stellt, war die Türkenfrage kein Problem. Mbg. vertrat zwar die Reichsstadt Nordhausen auf beiden Reichstagen. Doch war 1548 im März noch lange nicht an die Heimreise zu denken.

Normdaten
Personen:

Burchard, Franz: http://d-nb.info/gnd/117160997

Frueauff, Ambrosius: http://d-nb.info/gnd/119747669

Meienburg, Michael: http://d-nb.info/gnd/130378453

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485