Melanchthons
Briefwechsel

2845

MBW 2845a

2846

Caspar von Schwenckfeld an M. [in Wittenberg]. Dt. - [Justingen], Anfang Dezember 1541

431

Ehemals 2869.

[1] Sch. erhielt unlängst die in Schmalkalden verfaßte Schrift [2396] gegen sein Büchlein ‹Von der Herrlichait Christi› [CS 6, 119-139].

[2] Er richtet seine Verteidigung an M. als Mitunterzeichner und angeblichen Verfasser.

[3] Sch. verwahrt sich gegen die Zusammenstellung mit den Wiedertäufern.

[4] Sch. traut M., den er aus seinen Büchern und aus Erzählungen anders kennt, eine Verurteilung ohne Anhörung des Beschuldigten kaum zu.

[5] Man wirft Sch. fälschlich die Mißachtung der [alt]kirchlichen Bekenntnisse und die Leugnung der Menschheit Christi nach der Auferstehung vor. Er behauptet nur, die menschliche Natur Christi sei nicht geschaffen.

[6] Die Verurteilung Sch.s entstand ohne Prüfung der erwähnten Schrift. Er bittet jetzt M. um eine Stellungnahme zu dem beiliegenden Buch [Confession und Erklärung vom Erkenntnis Christi: CS 7, 451-884 Hs. A, vgl. H 52b].

2870

Fundort:
CS 7, 509-512 mit 465ff. ‒ MBW.T 10.

Datierung:
Die in den alten Drucken vorgenommene Datierung auf den 5. Jan. 1542 (SchwConf) bzw. auf das Jahr 1542 (SchwEpist) kann nicht stimmen, da die St. Galler Hs. Ms. 374 auf ›1541 Im Monat Decemb.‹ datiert ist und den Brief bereits enthält. Das Datum ist in den Druckfassungen des Briefes offenbar nachträglich aus MBW 2870 auf das ältere Schreiben übertragen worden. Vgl. CS 7 (1926), 465 und 468.