M. an Peter Medmann [in Bonn?]. - Regensburg, [Ende Mai/Anfang Juni] 1541

[1.1] M. entschuldigt seine Säumigkeit im Schreiben in den letzten zwei Jahren mit den ständigen Verhandlungen. Trotz Handverletzung [⇨ 2647ff] schreibt er nun auf Veranlassung des Gf. Anton von Isenburg und bittet Med., dessen Sohn [Georg] nicht nur ein Semester, wozu er sich schon verpflichtet hatte, sondern mindestens ein Jahr als Präzeptor nach Wittenberg zu begleiten.

[1.2] M. möchte möglichst lange mit Med. zusammensein, und er rühmt ihm das akademische Leben, das er dem politischen vorzieht.

[1.3] Der Gf. macht vor allem psychologisch-pädagogische Gründe gegen einen raschen Wechsel des Betreuers geltend, was M. bekräftigt,

[1.4] und er stellt ihm vor Augen, wie wichtig für Staat, Wissenschaft und Kirche die Geneigtheit der Adligen, um deretwillen er selbst sich mit ihnen einläßt, und die Erziehung ihrer Kinder ist.

[1.5] Abschließende Bitte.

[2] Über den Reichstag hoffentlich mündlich. Der Kaiser legte das [Regensburger] Buch vor; die [Protestanten] sagten offen ihre Meinung [2713]. Jetzt wird die Stellungnahme des Kaisers erwartet [⇨ 2712.2]. Gewisse Kreise behindern dessen maßvolle Absichten. Gebet.

Fundort:
CR 4, 376-378 Nr. 2255. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum aus § 2: Nach Vollendung von 2713 (26. Mai), vor der am 8. Juni (vgl. CR 4, 392 Nr. 2262; Pol. Corr. Straßburg 3, 189 Nr. 196) ergangenen Antwort. — Gf. Georg von Isenburg (⇨ 1571f) wurde am 18. 10. 1541 in Wittenberg immatrikuliert.

Normdaten
Personen:

Isenburg, Anton von: http://d-nb.info/gnd/136169791

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Medmann, Peter: http://d-nb.info/gnd/1035093863

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485