[Paul Eber an M. in Regensburg]. - [Wittenberg], 31. März 1541

[1] M.s Schwiegersohn [Georg Sabinus], der sich auf der Durchreise befindet, dient als Überbringer. Gestern in M.s Haus erkannte ihn seine Tochter [Katharina] sofort. M.s Tochter Magdalena und Anna Münsterer hatten Fieber.

[2] Über seine Angelegenheiten schrieb E. neulich ausführlich [2646.3]. Gestern unterrichtete ihn der Rektor [Georg Maior] davon, daß die Universität das Haus des [Christoph] Blanck nicht ihm, sondern dem kinderreichen Dr. Leonhard [Stetner] verkaufen wolle, auch weil sie Bargeld brauche, denn sie habe das Haus des Benedikt [Pauli] am Wall, in dem Erasmus Reinhold lange wohnte, für 350 Gulden als Spital für arme Studenten gekauft. E. behält also sein Haus, zumal er von Mängeln des andern erfuhr. Gott möge ihm die Mittel zur Bezahlung geben.

[3] [Nikolaus] Scheubel hat sich im Weinkeller das Genick gebrochen. Balthasar [Loy] teilte auch mit, daß Jakob Schenck als Superintendent nach Leipzig berufen wurde. Ihm sei das Franziskanerkloster, seinem Bruder [Michael] das Paulinerkloster zur Verfügung gestellt worden. E. sieht durch die Einsetzung solcher Männer die Eintracht zwischen Wittenberg und Leipzig gefährdet.

[4] Das übrige werden andere schreiben und die [Kur]brandenburger erzählen. Grüße an Caspar [Cruciger], [dessen] Sohn [Caspar Cruciger d. J.], Joachim [Moller] und Andreas [NN].

Fundort:
Konzept: Gotha FB, Cod. Chart. A 123, f. 38r. ‒ MBW.T 10 (erstmals publiziert).

Normdaten