Georg Sabinus an M. [in Wittenberg]. - Jüterbog, [2. Hälfte September/Anfang Oktober 1540]

[1] S. nimmt an, daß M.s Brief an [Johannes] Weinlaub [2492] ihm nützen wird; auf Grund seines Einflusses auf diesen hätte er allerdings eine Empfehlung gar nicht nötig gehabt.

[2] Während S. in seine Heimat [Brandenburg] reist, wird seine Familie bei M. bleiben. In 14 Tagen nach der Weinlese soll ihn seine Frau [Anna Sabinus] in Treuenbrietzen erwarten; die jüngere Tochter [Katharina Sabinus] kann bei M. bleiben.

[3] Da [Christoph] Pannonius die Poetik-Professur erhielt, muß S. sein Ovid-Kolleg abbrechen und über Cicero lesen. Er bittet daher M. um Prolegomena zu Ciceros Orator ad Brutum und eine Disposition der 7. Philippischen Rede [des Cicero].

[4] S. erzählt von seiner Stellung unter den Kollegen und dem Streit zwischen [Alexander] Alesius und Theobald [Thamer], den er beilegen will. Alesius hat die Ernennung des Predigers [Johannes Ludecke] zum Theologieprofessor durchgedrückt. M. soll diesen Brief vernichten.

Fundort:
CR 3, 1104f Nr. 2023. ‒ MBW.T 9.
Datierung:
Datum: Nach 2492, vor M.s Abreise (⇨ 2531), wahrscheinlich (doch nicht unbedingt) vor 2522. Da 2492 nicht zu lange zurückliegen dürfte und die Weinlese wohl im September begann, ist ,Mitte September' die wahrscheinlichste Zeit. Daß M. seine ältere Tochter Anna noch Mitte November in Wittenberg voraussetzt (⇨ 2546.2), ist nicht sicher, da mit ,Tochter' wie in 2602 das Enkelkind Katharina gemeint sein kann, das ja mit S.s Einwilligung länger bei den Großeltern blieb.

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