Johannes Agricola an M. [in Wittenberg]. - Grimnitz, 17. September 1540

[1] Schwerste Differenzen wurden oft durch eine Aussprache beigelegt. A.s Isolierung in Wittenberg schuf Mißverständnisse auf beiden Seiten. Zu A.s Freude offenbarte jetzt M.s Schreiben an Kf. [Joachim II.] von Brandenburg [2491 mit 2446] seine und Luthers wahre Gesinnung gegen ihn.

[2] A. ging zum Kf. von Brandenburg, der ihn mehrfach eingeladen hatte, weil während der Hundstage im Konsistorium nichts Wichtiges verhandelt wurde. Dieser läßt ihn erst nach der Aussöhnung ziehen.

[3] A. hat öffentlich erklärt, daß er das ‚innere Amt‛ des Gesetzes jetzt besser verstehe, und M. hat für ihn eine Schrift verfaßt [De duplici legis discrimine, ⇨ 2409.5]. Dennoch kam es zu neuem Streit.

[4] A. will Eintracht und begrüßt das übersandte Schreiben [2446]. M. soll eine Amnestie herbeiführen. Dann wird A. sofort nach Wittenberg zurückkehren.

Fundort:
G. Kawerau: ZKG 4 (1881), 440f Nr. 22 [H 2235]. ‒ MBW.T 9.

Normdaten
Personen:

Agricola, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118501070

Joachim II. von Brandenburg: http://d-nb.info/gnd/118557556

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485