M. an Nicolaus Buscoducensis in Bremen.
- [Wittenberg], 28. August [1540]
[1] M. versichert B. seiner Zuneigung, lädt ihn, der unbeschäftigt ist, zu einem Besuch ein und bedauert, nicht bei B.s Anwesenheit [in Wittenberg] mit ihm über eine Anstellung gesprochen zu haben.
[2] M. äußert sich zuversichtlich über einen friesischen Studenten [NN], der [disziplinarische] Schwierigkeiten bereitet hatte, was M. begabten Köpfen eher nachsieht.
[3] Unter Bezugnahme auf sein Schreiben an den Bremer Rat [2480] empfiehlt M. den Überbringer Anton [Blo] mit der Bitte um Weiterempfehlung an Jakob [Propst], der seine Sache beim Rat und bei seinen Verwandten unterstützen soll.
Fundort:
CR 5, 165f Nr. 2747.
‒ MBW.T 9.
Datierung:
Jahr: Anton Blo fehlt in der Wittenberger Matrikel. A. Wolters, Reformationsgeschichte der Stadt Wesel (1868), 85 [H 2133] setzt diesen im CR viel zu spät datierten Brief ins Jahr 1539, offenbar weil B. am 29. 7. 1540 vom Rat der Stadt Wesel als Schulrektor berufen wurde und weil MBW 2495 im CR unter dem Januar 1540 eingereiht ist. Doch 2495 gehört zu 2494 und 2496. Zwar kommt in 2495 nicht zum Ausdruck, daß B. die erwähnte Stelle in Wesel vom Rat schon zugesagt war, doch dadurch wird nur eine Brüskierung des Hz.s vermieden. Aus 2481 ist ersichtlich, daß B. vorher in Wittenberg war, dabei aber nicht mit M. über eine Anstellung sprach. 2495 kann also nicht vor 2481 geschrieben sein und wurde überdies am 2. 11. 1540 im Rat zu Wesel verlesen (Wolters l. c. Anm. 1), ist also mit 2496 dort angekommen. Daß zwischen M.s Hilfsangebot 2481 und den drei Empfehlungen 2494-2496 mehr als ein Jahr liegen sollte, ist schwer denkbar. Vielmehr wußte M. bei der Abfassung von 2481 noch nicht, daß B. einen Monat zuvor sich erfolgreich in Wesel beworben hatte. B. kam dann vor Stellenantritt noch einmal von Bremen nach Wittenberg. — Über B.s nicht ganz aufgehellte Biographie vgl. Allen 3, 33f Anm. 14 und s. v. ‚Hertogenbosch‛ H. de Vocht, History of the ... Collegium Trilingue Lovaniense vol. 2: Humanistica Lovaniensia 11 (1953), 350 Anm. 1 und s. v. ‚Broeckhoven‛.
