Melanchthons
Briefwechsel

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MBW 2425

2425a

M. [für Kf. Johann Friedrich von Sachsen]: Entwurf einer Antwort an Kaiser Karl V. Dt. und lat. - [Torgau, 6./7. Mai 1540]

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[1] Die kaiserliche Einladung [vom 28. 4. 1540: Walch2 17, 355-357 Nr. 1301; Neuser, Vorbereitung (1974), 86-89 Nr. 2] nach Speyer zum 6. Juni zur Beilegung der Religionsstreitigkeiten enthält den Vorwurf der mangelnden Verständigungsbereitschaft. Diese Verdächtigung soll im folgenden entkräftet werden.

[2] Die kirchliche Eintracht kann nicht durch Billigung evangeliumswidriger Mißbräuche hergestellt werden, sondern erfordert ein freies Konzil oder Religionsgespräch.

[3] Verhandelt wurde nur vor zehn Jahren in Augsburg [⇨ 1025ff], doch ohne Ergebnis durch Schuld der Gegner.

[4] Dank, daß der Kaiser Blutvergießen vermeidet. Bitte um ein Religionsgespräch.

[5] Die Speyrer Tagung kann wegen der kurzen Frist nicht von allen [Schmalkaldischen] Bundesgenossen, wird aber zumindest von [Kf. Johann Friedrich und Lgf. Philipp] beschickt werden, um des Kaisers Absichten zu erfahren.

[6] Es muß aber hiermit klargestellt werden, daß auf das im Frankfurter [Anstand] versprochene Religionsgespräch [⇨ 2191.6; Walch2 17, 311f; Neuser, Vorbereitung (1974), 78f], das jetzt nicht erwähnt wurde, nicht verzichtet wird.

[7] Wie das päpstliche Konzil wegen seiner Vorentscheidungen abgelehnt werden mußte [⇨ 1877], werden auch jetzt vorgelegte Befehle die Eintracht nicht herstellen.

[8] Nur wenn das Frankfurter Versprechen eingehalten wird, werden [auch theologische] Gesandte kommen und [der Kf. und der Lgf.] sich in der Nähe aufhalten. Freies Geleit ist erforderlich. Der Kaiser möge beides zusagen.

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Fundort:
CR 3, 1022-1026 Nr. 1959 (nur lateinisch); eigenhändig: Weimar SA, Reg. H, pag. 304, Nr. 125, Bd. 2, f. 50r-59r (lat.) und 60r-68v (dt.); f. 69v Kanzleivermerk: „Nota, ist nit ausgangen; sol vorwarlich [= nicht als Antwort, sondern als Protestatio] beigelegt werden“ [fraglich, ob dies geschehen ist]. ‒ MBW.T 9.

Datierung:
Datum: Die tatsächlich ausgegangene Antwort des Kf. und Lgf. Philipp von Hessen datiert vom 9. Mai 1540: Walch2 17, 358-363 Nr. 1302; Neuser, Vorbereitung (1974), 89-96 Nr. 3. Am 5. Mai erhielt M. die Aufforderung, nach Torgau zu kommen (⇨ 2428.2). Möglicherweise ist er noch am gleichen Tag gefahren, spätestens am 6. Seinen Entwurf dürfte er in einem Tag vollendet haben.

Nachtrag:
Datum: Neuser, Vorbereitung (1974), 89-96 Nr. 3 mit S. 16f Anm. 29.