Joachim Camerarius an M. u. a. in Wittenberg. Gedicht. - [Tübingen], 29. November 1538

[1] C. reiste mit Freunden aus [Tübingen] durch Franken, Thüringen und Leipzig nach Wittenberg, um vor allen Luther und M. zu besuchen [⇨ 2108]. Er traf auch Jonas, Caspar [Cruciger], Sebald [Münsterer], [Jakob] Milichius, [Johannes] Marcellus, Veit [Örtel], Paul [Eber], [Johannes] Stigel, Basilius [Monner], Kilian [Goldstein]. Folgende sah er leider nicht: Matthäus [Aurogallus], [Konrad] Lagus, [Johannes] Figulus, Veit [Amerbach], [Balthasar] Vach, [Melchior] Acontius, [Georg] Aemilius, [Georg] Helt. Neben Krankheit betrübte C.

[2] M.s Kummer, verursacht durch [Simon] Lemnius, dessen unverschämte, und überdies formal fehlerhafte, indiskrete Gedichte [⇨ 2062; 2101.1] ihm zurecht die Verbannung eintrugen.

[3] In [Erfurt] im Haus des [Georg] Sturtz, wo auch [Johannes] Francus [Portunus] war, erfuhr C. die Gründe für den dortigen Niedergang von Wissenschaft und Kunst. Nach Regen und Pferdesturz gelangte C. nach [Würzburg], wo er Matthäus [Irenaeus] zurückließ, selbst ins Bad [Wildbad?] eilend bei Tübingen, das seit drei Jahren seine Heimat ist. Nach Überquerung von Tauber und Jagst war er in Schwäbisch Hall bei [Johannes] Brenz. Zu Hause traf er Söhne [Johannes, Joachim und Philipp] und Frau [Anna] krank an und schreibt jetzt selbst auf dem Krankenlager.

Fundort:
J. Camerarius, Elegiae hodoiporikai. Straßburg, Krafft Müller, 1541, Bl. B5a-C1a [Hammer Bd. 3, A 48ba]; vgl. H. Volz (wie 2039), 88f Anm. 112. ‒ MBW.T 8.
Nachtrag:
Fundorte: Nikolaus Reusner, Hodoeporicorum sive Itinerum totius fere orbis libri VII. Basel, Peter Perna, 1580, S. 544-551 [H A504a].

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