M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 6. Oktober 1538

[1] Eine zweite Ausgabe [H 40c] der Epigramme des [Simon] Lemnius [⇨ 2062] ist erschienen, um viele Lästerungen vermehrt; jetzt ist auch M. für eine Entgegnung.

[2] Größere Sorge bereitet M. D.s Edition von [Luthers Vorlesung über] Psalm [51: WA 40/2, 313-470, bes. 358f], worin D. Zusätze über causa sine qua non und causa secunda angebracht hat. Die Kritiker werden dies eine Fälschung der Auslegung Luthers zugunsten M.s nennen. Selbst wenn Luther diese Termini gebraucht hat, wird er sie bekämpfen, denn er verwendet sie nicht schulmäßig. M. lehnt D.s Bezeichnung der Sündenerkenntnis als causa secunda ab und bevorzugt causa sine qua non. D.s logischer Fehler wird Ärger bereiten, denn die schon von D. miterlebte Knechtschaft [Intoleranz] ist schlimmer geworden, weshalb M. still ist. D. soll in Zukunft seine Editionen vom Autor genehmigen lassen.

[3] Ratschlag für den kranken D.

Fundort:
CR 3, 593f Nr. 1735; MSA 8, Nr. 332. ‒ MBW.T 8.
Nachtrag:
Fundorte: Lothar Mundt, Lemnius und Luther 2 (1983), 338 (Auszug mit Übersetzung).

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