Joachim [Camerarius] an M. in Wittenberg. - [Tübingen], 28. Dezember [1536]

[1] C. schreibt besonders gern, weil der Überbringer [NN] sofort zurückkehren wird. M.s Brief über seine Hüftschmerzen [1815.5] weckte C.s Mitgefühl. Er tröstet M. über seine Feinde [Amsdorf und Konrad Cordatus], stellt Luthers Unentschlossenheit fest und bittet um weitere Nachrichten.

[2] Aufstand in England. Am 14. November verließ der Kaiser Genua zu einer stürmischen und verlustreichen Fahrt vorbei an Nizza und Marseille. In Italien desertieren Truppen zu den Franzosen. Papst [Paul III.] konspiriert mit Venedig. M. soll über das Konzil berichten.

[3] Von den vier Briefen des C. seit M.s Abreise [⇨ 1794] soll besonders der Begleitbrief zu den von Glaukios [NN] geschenkten Löffeln nicht verloren gehen. [Jakob] Micyllus nimmt den Ruf nach [Tübingen] nicht an. Deshalb soll M. weiter raten. C. will sich auch außerhalb der Ämter für die [Universität] einsetzen. C.s Frau [Anna] war krank. Michael [Roting] schrieb, daß [der Jude] Bernhard unterwegs ist; er soll Post von M. bringen. Gruß von [Leonhard Fuchs]. Brenz wird erwartet. Grüße von C.s Familie. [Jakob] Milichius soll schreiben.

Fundort:
Eigenhändig: Gotha FB, Cod. Chart. A 126, f. 36r-v. ‒ MBW.T 7 (erstmals publiziert).

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