M. an Johannes Stigel [in Wittenberg]. - [Wittenberg, kurz vor 27. November 1536]

[1] St. kann sich für sein Gedicht Zeit nehmen, da M. es gedruckt sehen möchte. Es genügt, heute mit der Darstellung der [Mond]finsternis nur das des [Paul] Rubigallus anzuschlagen.

[2] M. geht jetzt in Dekanatsgeschäften zum Rektor [Justus Jonas].

Fundort:
CR 5, 431f Nr. 2979. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Datum: Rubigallus ist im Wintersemester 1536/37 in Wittenberg immatrikuliert (Album 163b). Sein Abgangszeugnis trägt das Datum des 27. 4. 1545 (CR 5, 750f Nr. 3182). In dieser Zeit war M. nur im Wintersemester 1536/37 Dekan. Die einzige Finsternis dieses Dekanats war die fast totale Mondfinsternis vom 27. 11. 1536, die M. mehrfach erwähnte, zumal er sich an diesem Tag durch einen Sturz schwer verletzte (1812.3; 1813.3; 1815.5). Demnach dürfte er 1811a vorher geschrieben und die erwähnten Dekanatsgeschäfte vorher erledigt haben. Der erst kürzlich immatrikulierte Rubigallus kann durchaus schon ein Gedicht für einen öffentlichen Anschlag geliefert haben, denn schon 1537 publizierte er sein erstes Gedicht „Querela Pannoniae ad Germaniam“ (Flemming 1904, 34 Anm. 5). Um den Druck Stigelscher Gedichte kümmerte sich M. schon kurz vorher (⇨ 1809). Verse über die (Mond)finsternis schickte M. am 1. 12. [1536] an Veit Dietrich (1816.2).

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