Wilhelm Knüttel an M. in Wittenberg. - Weimar, [ca. 5. März 1535]

[1] K. schreibt im Auftrag des Gf. Anton von Isenburg, den er auf der Reise nach Weimar zu Kf. [Johann Friedrich] von Sachsen in Wächtersbach getroffen hat, an M. Er kennt M. nicht persönlich, verdankt ihm aber viel. Er soll an die Vereinbarung des Gf. Anton mit M. vor einem Jahr in Luthers Haus in Wittenberg über die Anstellung eines Lehrers [1567a; 1571f] und über Horoskope für Gf. Antons Söhne [Georg und Wolfgang, ⇨ 1582] erinnern. M. erwähnte sie neulich selbst zur Freude des Gf. Dieser dankt mit beiliegendem Geldstück.

[2] Als Lehrer hätte der Gf. gern Johannes [Glaser] aus Saalfeld, falls er musikalisch ist. Wenn dieser absagt, soll M. einen anderen vermitteln. Das Gehalt soll M. vereinbaren. Das Wohlwollen des musenbegeisterten Gf. ist dem Lehrer gewiß.

[3] Für die Horoskope liegen die Geburtsdaten bei. Der Gf. fragt nach M.s Honorarwunsch.

[4] M. kann seine Antwort [1571] dem Überbringer Johannes Udemius, Prediger des Gf. Wilhelm von Neuenahr, mitgeben, denn dieser kommt nach Dillenburg zu K. und wird sie an Gf. Anton weiterleiten.

Fundort:
Eigenhändige Abschrift: Büdingen, Fürstl. Ysenburg- und Büdingensches Archiv, Ys. Erziehung 1/1. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: In dem Büdinger Aktenfaszikel Ys. Erziehung 1/1 befindet sich das Konzept des datierten Schreibens K.s an Gf. Anton von Isenburg vom 25. 4. 1535 mit den Beilagen MBW 1548a und 1567a sowie eine von K. geschriebene Abschrift von MBW 1582 (womit bestätigt wird, daß 1582 in den Kontext des Jahres 1535 gehört). K. hielt sich an diesem 25. April in Hanau auf. Er erwähnt sein vorhergehendes Schreiben an Gf. Anton mit den Horoskopen für dessen Söhne (die mit MBW 1582 übersandten sind demnach andere) und der Mitteilung, daß M. K.s Brief mißverstanden hatte (in MBW 1548a steht nicht ausdrücklich, daß der Lehrer für Gf. Antons Söhne bestimmt ist) und daß K. durch einen Boten, den der Neuenahrische Prediger (Johannes Udemius) nach Sachsen schicken will, noch einmal wegen des Schulmeisters an M. schreiben wird. M.s (verlorene) Antwort auf 1548a war also vor (K. schreibt „jüngst“) dem 25. April 1535 von K. an Gf. Anton geschickt worden. 1548a ist demnach der in 1567a erwähnte Brief aus der Fastenzeit. Er ist aus Weimar geschrieben. Dorthin war K. mit Gf. Wilhelm von Nassau-Dillenburg und Gf. Wilhelm von Neuenahr gekommen, laut G. Mentz, Johann Friedrich der Großmütige, 2 (1908), 75 Anm. 1 „etwa am 5. März“. Voraus (nuperrime) ging laut 1548a ein (verlorener) Brief M.s an Gf. Anton. Weiteres bei ⇨ 1567a.

Normdaten
Personen:

Glaser, Johannes: http://d-nb.info/gnd/11968702X

Isenburg, Anton von: http://d-nb.info/gnd/136169791

Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118712373

Knüttel, Wilhelm: http://d-nb.info/gnd/119731959

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Nassau-Dillenburg, Wilhelm von: http://d-nb.info/gnd/124021727

Neuenahr, Wilhelm von: http://d-nb.info/gnd/189560185