M. an Simon Grynaeus [in Tübingen]. Vorrede zu: Georg Peurbach, Theoricae novae planetarum. Wittenberg, Josef Klug, 1535. - [Wittenberg, November 1534]

[1] Daß in Griechenland das von Platon gedeutete delische Orakel die Menschen vom Bürgerkrieg auf die Philosophie hinlenkte,

[2] hält M. auch in den gegenwärtigen Wirren für heilsam. Er führt also die Jugend zu den Wissenschaften, um die sich G. durch seine Editionen von Aristoteles, Euklid, Platon und die bevorstehende von Ptolemaios' Almagest zuhöchst verdient gemacht hat und dies noch mehr tun soll.

[3] Ihm ist die von Jakob Milichius besorgte Neuausgabe von Peurbachs Lehrbuch der Astronomie gewidmet, damit sein angesehener Name den Verächtern dieser gottgewollten Wissenschaft entgegenwirkt.

[4] Ihr Nutzen besteht zunächst in der Zeitrechnung, vor allem aber im Aufweis der Spuren Gottes in der Natur,

[5] ferner helfen [Horoskope] für die Gestaltung des persönlichen Lebens,

[6] und durch astrologische Voraussagen erkannten Gefahren kann begegnet werden, wenngleich noch andere Ursachen wirksam sind und die Erkenntnis der physikalischen Kausalität der Sterne fehlerhaft ist.

[7] Diese einst allgemein geschätzte Wissenschaft,

[8] die noch mehr als die Musik auch ethisch läuternd wirkt,

[9] wird gegenwärtig vernachlässigt.

[10] Über Georg Peurbachs Einführung in die Lehre des Ptolemaios

[11] und das weiterführende Studium.

[12] Lob des G.

Fundort:
CR 2, 814-821 Nr. 1239. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Datum: Am 5. 12. 1534 war der Druck vollendet (⇨ 1510.6); vgl. auch 1505.3.

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