M. an Joachim Camerarius in Nürnberg. - [Wittenberg], 15. März 1533

[1] Da M. Briefe von C. und Georg [Höpel] durch den mit Familie reisenden Priester [NN] sehr verspätet erhielt, konnte er die Anwesenheit des [Kf. Johann Friedrich von Sachsen] und anderer Leute, die C. wohlwollen, im Februar nicht für des C. [Berufung an die Universität Wittenberg] ausnutzen; dennoch hofft er, die Sache bald zu einem guten Ende zu bringen. Gerüchte über einen Fürstentag in Frankfurt/[Main] wegen der [Königs]wahl Ferdinands.

[2] Da M. seine Privatschule aus Zeitmangel schon vor mehreren Jahren aufgelöst hat, kann er den Sohn [N.] des [N.] Stromer nicht bei sich aufnehmen; er empfiehlt Veit [Örtel] oder [Veit] Amerbach als Präzeptoren.

[3] Anbei eine Zeichnung der [Innsbrucker] Wunderzeichen [⇨ 1305.2]. C. soll sein Urteil über den ihm von M. geschickten Polybios [⇨ 1305.5] mitteilen.

[4] Über die Trinitätslehren von [Michael] Servet, den M. viel liest, von Tertullian und von Irenaeus.

[5] C. soll mitteilen, was er über die Schweizer weiß. M. schreibt in Eile.

[6] M. hat ein Blatt von [Albrecht] Dürer erhalten. Dessen deutsche Schriften wird er aus Pietät aufbewahren, obwohl sie ihm nicht von Nutzen sind.

Fundort:
CR 2, 639f Nr. 1099; Cod. I, 441f. ‒ MBW.T 5.

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