Melanchthons
Briefwechsel

1298

MBW 1299

1300

M. an Joachim Camerarius in Nürnberg. - [Wittenberg], 1. Januar 1533

[1] Entschuldigung für längeres Schweigen aus nicht näher ausführbaren Gründen. M. schickt als Neujahrsgeschenk [Luthers] Summarien über die Psalmen [WA 38, 1-69], eine alte Münze

[2] und die nicht ernst zu nehmende „sarmatische“ Schrift [von A. Thussinus? oder von Michael von Vislicza?] über den [Halley'schen] Kometen. Er gibt eine eigene Deutung des Kometen und übt Kritik an der Ansicht gewisser Astronomen.

[3] Wenn die Schweizer einen Krieg beginnen, werden sie [Lgf. Philipp von Hessen] mit hineinziehen.

[4] Eobanus [Hessus] wird nach Erfurt [⇨ 1272] gehen; M. nimmt an, daß [Nürnberg] seine Schule auflösen wird, ist auch wegen Erfurt wenig zuversichtlich; überdies kommt sein Mittelsmann Hieronymus [Schurff] jetzt nicht dorthin. Er möchte deshalb umgehend wissen, ob C. — trotz allen Vorbehalten gegenüber [Kursachsen], die M. selbst hat — bereit ist, an die [Universität Wittenberg] überzusiedeln.

[5] C. soll die verbesserte deutsche Apologie [→CR 26, 695-699; 28, 27-34; BS XXIII] und die Stelle über die Rechtfertigung [CR 28, 89-107] lesen. M. hofft, daß seine Behandlung der Rechtfertigung im Römerbriefkommentar [⇨ 1276] die Billigung der maßgeblichen Leute finden wird.