Erasmus von Rotterdam an M. [in Wittenberg]. - Löwen, [kurz vor 21. Juni 1520]

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[1] E. lobt M.s Studien, warnt aber erneut vor Überanstrengung.

[2] Die Verschwörung gegen Christentum und Wissenschaft: [Edward] Lee, [Richard Kidderminster], [Bartholomäus Linsted], [Henry] Standish, [John Batmanson]; letzterer schrieb gegen E., dümmer als [John Fisher?] gegen Faber [Stapulensis]. Die Herrschsucht des Jacobus Latomus verursachte den Tod des Atensis [= Jan Briaert].

[3] E. ist Luther freundlich gesinnt, obgleich beider Sachen vermengt werden. Durch ein Schreiben an Kardinal [Thomas Wolsey] von York hat E. verhindert, daß Luthers Bücher in England verbrannt wurden. Dieser beanstandet an Luther nur, daß er dem päpstlichen Primat das göttliche Recht abspricht. E. sieht eine Revolution kommen, an der er keinen Teil haben will. E. ist krank.

[4] Luthers Antwort gegen Köln und Löwen [WA 6, 170-195] gefiel E., doch hätte sein Name lieber aus dem Spiel bleiben sollen. Hutten ist hier; er möchte zum Hofe Karls [nach Brüssel] — wo die [Bettelmönche] herrschen.

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Fundort:
CR 1, 204-206 Nr. 80 mit 3, 1279; Allen 4, 286-288 Nr. 1113; Suppl. 6/1, 109 Nr. 106. ‒ MBW.T 1.
Datierung:
Datum: Am 21. 6. 1520 (Allen 4, 290.45-50) ist Hutten schon in Brüssel. Des E. Krankheit hat sich so gebessert, daß er an Abreise denken konnte.
Nachtrag:
Regest § 2 wie MBW.T 1, 217: letzterer schrieb gegen E. und gegen Faber [Stapulensis] unsinniger als Orest [→MBW.T 1, 217 App. Q zu Z. 12]. Die Vermutung des Regests „John Fisher?“ ist damit hinfällig. Vgl. auch C. Augustijn, Melanchthons Briefwechsel: NAK 72 (1992), 204.

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