M. an NN. - [Undatierbar]

M. freute sich über N.s Brief. Doch der erste Bote kam nicht an. M. möchte an N. nur durch zuverlässige Boten schreiben. M. schätzt N.s Gebete und Frömmigkeit höher als den Reichtum der Klosterbosse. Er bittet um N.s Freundschaft, rät ihm, das Kloster zu verlassen, und bietet ihm Zuflucht an.

Fundort:
CR 10, 27f Nr. 7008.
Datierung:
Datum: Sonntag vor Fronleichnam. Adressat ein Mönch, der den Austritt erwägt. Das CR vermutet deshalb die 1520er Jahre. Doch gab es solche Hilfen zum Klosteraustritt auch später noch. Hier ein Beispiel aus MBW 3044, 3073 und 3085: Im Sommer 1542 kam der aus dem bfl. eichstättischen Ornbau (Kreis Ansbach) stammende Mönch Leonhard Wagner, von Justus Jonas in Halle empfohlen, nach Wittenberg. Er lebte in M.s Haus und heiratete eine Hausgehilfin M.s, während dieser eine Stelle für ihn suchte. Im November 1542 schickte er ihn zu Veit Dietrich nach Nürnberg, der ihm 2 Gulden gab und ihn nach Ansbach weiterempfahl. Eine Anstellung fand er dann doch in Kursachsen. Am 21. 2. 1543 wurde er als Diaconus für Gräfenhainichen ordiniert (WO Nr. 474).

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