Jakob Micyllus an M. [in Wittenberg]. Gedicht. - [Heidelberg, 1534-1536]
Mic. beantwortet einen Brief M.s, den Bleikard [Sindringer] in seiner Abwesenheit brachte, nach mehr als einem Jahr. Er schildert seine Übersiedelung von [Frankfurt]/Main nach [Heidelberg] am Neckar mit Frau [Gertrud] und drei Kindern. Er klagt über Armut und die Verachtung der Dichtung. Seine Förderer sind [Peter Harer], der mit M.s Schwester [Margarete] verheiratet ist, der Arzt [Johannes Lange aus Löwenberg] und NN.
Fundort:
J. Micyllus, Sylvarum libri quinque. Frankfurt/Main 1564, S. 16-25 [H *346]; zum Erstdruck vgl. O. Clemen: ZKG 45 (1926), 409-412 = Kl. Schr. 5 (1984), 301-304.
Datierung:
Datum: Mic. war seit 1524 Lateinschulrektor in Frankfurt, ging im Februar 1533 als Griechischprofessor und Nachfolger des Simon Grynaeus nach Heidelberg. 1537 kehrte er nach Frankfurt zurück (⇨ 1919.3) und wurde erneut im April 1547 Griechischprofessor in Heidelberg. Das Gedicht bezieht sich auf Mic.s ersten Aufenthalt in Heidelberg. Da es die Antwort auf einen Brief M.s ist und M. über ein Jahr darauf warten mußte, wie darin gesagt wird, ist es nicht vor 1534 entstanden. Mic.s Förderer am kfl. Hof in Heidelberg war der mit M.s Schwester Margarete verheiratete Sekretär Peter Harer, nicht Sebastian Hügel, wie Clemen mit J. Classen, Jacob Micyllus (1859), 115 [H 1918] annimmt.