M. an Franz Ittig in Schleusingen. - [Wittenberg, ab 1532, vielleicht 1534]

M. gratuliert I. zu seinem Schulamt und betet für ihn. Er schickt ihm einen Grammatiklehrer und weist auf die Wichtigkeit des Elementarunterrichts hin. Gruß an den Komtur [Anastasius Schmaltz?] und die anderen Freunde.

Fundort:
CR 2, 556f Nr. 1023.
Datierung:
Datum: M.s Glückwunsch muß sich nicht auf den Amtsantritt beziehen, sondern meint die Position im allgemeinen. Anlaß des Schreibens ist die Entsendung eines Unterlehrers. Da I. als Magister tituliert wird, ist seine Wittenberger Promotion vom 30. 1. 1532 der terminus post, worauf schon P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 551f Nr. 1023 [H 3118], hingewiesen hat. Das von CR angeblich dem Erstdruck bei J. Zehner 1598 [H *689], der undatiert ist, entnommene und von W. Germann, D. Johann Forster (1894) 1, 414f [H 2450a] verteidigte Jahr 1531 kann also nicht richtig sein, ebensowenig das laut CR von Christian Juncker (bei H 689) vermutete Jahr 1551, denn bei der Visitation 1555 war die Schleusinger Schule in ganz schlechtem Zustand, Ittig war schon vorher nur noch Konrektor und betrieb im Hauptberuf eine Gastwirtschaft; 1556 wurde er Verwalter des Komturhofes, was er bis 1568 blieb. 1534 hingegen stand die Schleusinger Schule in Blüte, es sollten zwei Lehrer eingestellt werden. Vgl. Karl Zeitel, Die Reformation im Henneberger Land (Hildburghausen 1994), 62f und 102. Komtur der Priesterkommenden Schleusingen und Weißensee war 1541 Anastasius Schmaltz; vgl. Walter Gerd Rödel, Das Großpriorat Deutschland des Johanniter-Ordens im Übergang vom Mittelalter zur Reformation an Hand der Generalvisitationsberichte von 1494/95 und 1540/41 (Köln 1966, 2. Aufl. 1972), 178 und 180. Vielleicht ist er es, den M. grüßen läßt. 1528 wird Nikolaus von Ütterod als Landkomtur von Thüringen erwähnt bei V. L. von Seckendorff, Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo (1694), 2, 102, und in Pol. A. Hessen 2, 761. Er dürfte dessen Amtsvorgänger gewesen sein.

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