M. an [NN, nicht] Leonhard Fuchs [in Tübingen]. - [Undatierbar]

M. entschuldigt seine Nachlässigkeit im Schreiben mit Überlastung und dankt für einen liebenswürdigen Brief N.s. M. las die Invektive des Montuus, der die Problematik des Glaubens durch Unterscheidung von ,habitus' und ,actio' lösen will. Er versteht die Streitfrage nicht. N. soll ihm nicht antworten. Diesen Herbst möchte M. wieder N. besuchen.

Fundort:
CR 3, 411 Nr. 1606.
Datierung:
Datum: Dieser Brief steht im Liber VI. ohne Adresse unter den Briefen an Fuchs, der aber nicht der Adressat sein kann. M. nahm mit diesem Mediziner und Botaniker im April 1534 die erste Verbindung auf (1430). Die gemeinsamen Interessen galten den Naturwissenschaften. In 9331 geht es um einen theologischen Streit, in den der Adressat verwickelt wurde. Diesen Adressaten möchte M. demnächst ein weiteres Mal besuchen. Fuchs lehrte seit 1535 in Tübingen, wohin M. 1536 und danach nicht wieder kam. Der Adressat hingegen ist für M. leichter erreichbar. Sein Gegner Montuus konnte nicht identifiziert werden. Um einen der französischen Ärzte Sebastian de Monteux oder Hieronymus Montuus in Lyon kann es sich wegen der Thematik nicht handeln. Vielleicht ist es Dr. Hieronymus Monting (Meittinger), einer der Confutatoren, Generalvikar in Passau, ab 1536 bis zu seinem Tod 1557 Bf. von Chiemsee. Über ihn: Bernhard Walde (Hrsg.), Johannes Eck, Explanatio Psalmi vigesimi, 1928 (Corpus Catholicorum 13), 1 Anm. 1; Vinzenz Pfnür, Einig in der Rechtfertigungslehre? (1970), 223; Herbert Immenkötter, Die Confutatio der Confessio Augustana vom 3. August 1530, 1979 (Corpus Catholicorum 33), 21.

Normdaten
Personen:

Fuchs, Leonhard: http://d-nb.info/gnd/119059487

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485