M. an Leonhard Fuchs [in Ansbach]. - [Leipzig], 30. April 1534

[1] M. hat F.s Kommentar zum »Epidemiorum liber sextus« [des Hippokrates. Hagenau, Johannes Setzer, 1532] mit großem Gewinn für seine medizinischen Interessen studiert und weiterempfohlen. F.s Freundschaftsangebot kommt M.s Wunsch entgegen.

[2] M. schreibt für die nach Aristoteles oder vielmehr [Petrus] Tartaretus schlecht gelehrte Physik ein Lehrbuch, von dem ein Teil vollendet ist, der M. gefällt. Für die Anthropologie, insbesondere die Anatomie und Physiologie, erbittet M. F.s Hilfe, da das Buch des Alexander Benedictus [Anatomice libri quinque, hrsg. v. Otto Brunfels. Straßburg, Jakob Herwagen, 1528] nicht genügt. Insbesondere sucht M. zu Galen die gegenwärtige Terminologie.

[3] Die von F. gewünschte Politik [zu schreiben], lehnt M. unter Hinweis auf mögliche Kritiker ab. Er will sich dem [Humanismus] und seinen Studenten widmen.

Fundort:
CR 2, 718f Nr. 1182. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Jahr sekundär überliefert. Die von O. Clemen: Zs. für württembergische Landesgeschichte 4 (1940), 80 [H 3492] postulierte Umdatierung auf 1537 ist unangebracht, da M. und F. seit M.s Besuch in Tübingen (⇨ 1785ff) persönlich bekannt waren, während 1430 die erste Fühlungnahme darstellt. F.s Kommentar erschien 1537 schon in zweiter Auflage; M. meint die erste von 1532.
Nachtrag:
Regest § 2: Der Straßburger Drucker heißt Johannes Herwagen.

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