[Martin Schalling an M. in Wittenberg]. - [Amberg, Anfang Januar 1559]

In Regensburg verkündigte Nikolaus Gallus von der Kanzel, unabhängig vom Lebenswandel würden die Erwählten gerettet, die Nicht-Erwählten verdammt. Der Prediger [Sch.] sagte dagegen, man müsse über die Erwählung ex posteriori urteilen; die das Evangelium hören und glauben seien die Erwählten. Gallus griff ihn deswegen an. Er schrieb auch gegen den [Frankfurter Rezeß, ⇨ 8567.2], gegen M. und die Universität Wittenberg sowie gegen alle Kurfürsten, weil sie den Papisten Ferdinand zum Kaiser gewählt haben. Alle seine Prediger sollten dies unterschreiben. [Sch.], der sich weigerte, wurde vertrieben und ging nach Amberg, wo ihn der Rat wieder anstellte.

Fundort:
Referiert von Lucas Bacmeister an Lucas Lossius, Wittenberg, 10. 1. 1559: Lackmann (wie 8238), 151-156 Nr. 79.
Datierung:
Datum: M. konnte diesen Brief am 9. 1. 1559 verschicken (⇨ 8828.1). Der von Bacmeister nicht genannte Absender ist aus der Biographie des bekannten Kirchenliederdichters eindeutig zu identifizieren.

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